Verladetraining

Stress lass nach! Verladen ist vor allem Stressmanagement.

Für viele Pferde und Menschen ist das Verladen ein großer Stressfaktor. Beide sind meist aufgeregt. Das Pferd möchte nicht einsteigen, der Mensch ist verunsichert, soll er geduldig sein oder Druck machen, was ist das Richtige?

Wenn dann noch schlechte Erfahrungen dazukommen, ist das Fundament von negativer Erwartung, hohem Stresslevel und Frustration gelegt. Solche schlechten Erfahrungen können zum Beispiel sein: Das Pferd eskaliert, ein Unfall geschieht, der Verladeprozess stagniert oder dauert Stunden und muss abgebrochen werden, andere Menschen mischen sich ungefragt ein.

Oft ist dann für Pferd und Mensch eine Unterstützung von außen sehr hilfreich, weil sie sich in einem Teufelskreis festgefahren haben.

Beim Verladetraining werden wir diese negative Spirale unterbrechen und dann sind für mich drei Ebenen zentral:

1 – Grenzen und Führung akzeptieren

Ich brauche vom Pferd eine Akzeptanz meiner Person und meiner Anliegen. Das Pferd muss mich respektieren, denn das bringt mir die nötige Relevanz und Aufmerksamkeit für meine Themen. Dazu gehört zum einen, dass ich mich durchsetzen kann, aber zum andern, dass ich meine Führungsrolle nicht missbrauche und dass ich hilfreich für das Pferd bin. Ich leite oder weise an und bin dabei FÜR das Pferd und nicht dagegen. Es erlebt mich als Hilfe und nicht als Stressor.

2 – Aufgabe und Umsetzung richtig verstehen

Etliche Pferde die zu mir zu Training kommen, haben das Konzept des Verladens an verschiedenen Punkten nicht verstanden. Ein Klassiker ist die Berührung oder Aktion am hinteren Holm im Hänger. Die Pferde haben keine Klarheit, wenn sie dort einen Reiz wahrnehmen, ob sie gar nicht reagieren sollen oder mit Rückwärts oder mit Vorwärts. Sortiert man das sauber auseinander würden sie sagen „Ach so, dann soll ich stehen bleiben und dann soll ich mich bewegen, kein Problem.“ Beim rückwärts Aussteigen aus dem Hänger verhält es sich oft ähnlich.
Ich überprüfe also, ob das Pferd die verschiedenen Schritte im Verladeprozess verstanden hat und erkläre die Dinge nochmal anders, die noch unklar sind.

3 – Emotionen regulieren

Jede Erfahrung, die das Pferd macht, hinterlässt einen psychologischen Fußabdruck in Gehirn (und Körper). Je höher die emotionale Aufladung einer Situation und damit das Stresslevel, desto prägender der emotionale Fußabdruck. Eine negative Erfahrung prägt stärker als eine positive, da das Abspeichern negativer Erfahrungen unser Überleben sicherstellt.

Das Schlüsselelement im Verladetraining ist deshalb für mich die Emotionsregulierung. Dieser Teil wird in der Praxis häufig nicht wahrgenommen oder unterschätzt. Aber üben alleine reicht eben nicht, da in der Praxis häufig  am Thema vorbei geübt: Wenn ich Flugangst habe, muss ich nicht den Einsteigevorgang in das Flugzeug üben. Es geht viel mehr darum, dass ich lerne, mit meinen Emotionen anders umzugehen, sie besser zu händeln und die Angst in der Auslösesituation zu reduzieren.

Das Verladen, das (möglicherweise weit) außerhalb des Stresstoleranzfensters des Pferdes liegt, rutscht dann durch das Training in das Stresstoleranzfenster zurück. Zum einen, weil wir das Fenster weiten, zum anderen weil wir den Auslösereiz entstressen.

Der Auslösereiz kann sehr unterschiedlich sein, z. B. das Betreten der Rampe, das Schließen des Holms oder das Schließen der Klappe oder der Moment, in dem der Pferdekopf in den Hänger eintaucht. Es können auch mehrere Auslösereize vorhanden sein.

Wie genau Du dieses Wissen umsetzt, den Prozess gezielt steuerst und was es dabei zu beachten gibt und lernst Du in unserer gemeinsamen Arbeit. Ich freue mich darauf!

Preise

Der Preis hängt davon ab, wie lang der angesetzte Zeitrahmen ist und wieviel ich das Pferd alleine bzw. mit Dir zusammen arbeite.

Melde Dich gern bei mir, dann besprechen wir, welches Format für Dich und Dein Pferd das Passende ist und Du bekommst ein konkretes Angebot.

Trainingsstruktur

In der Regel fahren wir das Gespann im ersten Schritt in die Halle, damit wir einen geschützten Rahmen mit einem gutem Boden haben.

Im Zweiten Schritt stellen wir das Gespann dann raus, dorthin, wo auch später im normalen Alltag verladen wird.

Zu Beginn des Trainings arbeite meisten ich mit dem Pferd und Du kannst Zuschauen, was ich mache und lernen wie und warum.

Im Laufe des Prozesses wirst Du immer aktiver in das Training eingebunden, bis Du Dein Pferd am Ende selbstständig und mit einem guten Gefühl verladen kannst.

Erfahrungsbericht von Sarah

„Mein Araber-Welshmix und ich kamen auf Empfehlung meiner Reitlehrerin: Sie war sehr beeindruckt von der Veränderung einer anderen Stute, die ebenfalls zum Verladetraining bei Dir war.

Bereits in der ersten Trainingseinheit erkannte Katharina, dass zunächst Klarheit darüber entstehen musste, dass Farouk meinen Raum respektiert und diesen nicht ungefragt für sich beansprucht.

Durch das Beobachten von Katharinas Arbeit mit Farouk und ihre dazugehörigen Erklärungen, konnte ich extrem viel lernen und für mich neu einordnen. Sie machte mir klar, wie wichtig das ist, dass ich klare und genaue Vorgaben mache, damit Farouk mich besser versteht und respektiert.

Das für mich Wichtigste aber war, selbst immer wieder wirklich zu entspannen, ohne innerlich schon auf ein erneutes „Fehlverhalten“ zu warten. Mir wurde klar, dass ich durch meine eigene echte Ruhe, meinem Pferd enorme Sicherheit und Ruhe vermitteln kann und so auch unsere Tendenz, uns am Pferdehänger aufzuschaukeln, unterbrochen wurde.

Während aller Trainingseinheiten hat Katharina ihre Schritte immer absolut freundlich und verständlich für Mensch und Pferd erklärt. So dass ich sie am Ende gut nachvollziehen und nachmachen konnte. Sie hat sich viel Zeit genommen und das Training trotzdem zielorientiert zu einem guten Abschluss geführt.

Auch in den letzten Tagen hier bei uns Zuhause ließen sich alle Übungen wunderbar in unseren Alltag integrieren und das Verladen klappt einfach super.

Vielen Dank, liebe Katharina. Dein Training war wirklich klasse und ich bin total froh, dass wir bei Dir waren. Ich nehme daraus sehr viel für uns mit und kann dich absolut weiterempfehlen.

Nachtrag 4 Wochen später:
Inzwischen waren wir mit Farouk schon zum Reitunterricht außerhalb, das Verladen klappte jedes Mal super, aber auch das bewusstere Führen (ich steuere den Abstand!) bringt uns beiden so viel Ruhe und Entspannung. Wir haben es schon etwas ausgeweitet und angefangen zu Traben und er ist total aufmerksam und schaukelt sich überhaupt nicht auf 😊“

Sarah aus Bremen